History – Roth 2005 – Conny Siemes

challengelgo Nachfolgend ein Erlebnisbericht von Conny Siemes, den sie per Email an ihre Triathlonfreunde schickte. Sie absolvierte am 3.07.2005 in Roth bei den Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz ihren ersten Ironman. Conny ist seit fünf Jahren Mitglied im ASV und kommt vom Viersener Schwimmverein, was ihre phantastische Schwimmzeit von 1:01;49 Std. für die 3,8 km im Europakanal erklärt. Für die 180 km lange Radstrecke mit vielen Steigungen benötigte sie 6:14;38 Std., was immerhin einen Schnitt von 28,8 km/h bedeutet. Den abschließenden Marathon absolvierte sie in 4:31;47 Std. Mit den Wechselzeiten, auch 4. Disziplin genannt, benötigte sie 11:56;27 Std. und belegte damit bei den Deutschen Meisterschaften einen hervorragenden 8. Platz in der W 25.

Hallo Sportsfreunde,

ich danke Euch allen für`s Daumen drücken am Sonntag. Es hat einwandfrei gewirkt. Also: Der Sonntag war alles in allem einfach „mein Tag“!!Vor dem Start war ich ganz schön nervös, aber als ich dann im Wasser war und zur Startlinie geschwommen bin, war alles wie verflogen und ich habe mich einfach nur gefreut!! Die ganzen Zuschauer und die anderen Sportler. Eine Bombenstimmung…

Das Schwimmen im Europakanal selbst war total super. Ich fühlte sich locker und war absolut nicht langsam. Die Zeit war aber für mich die absolute Überraschung. Viel schneller als ich mir erhofft hatte und nach einer guten Stunde ging es dann aufs Fahrrad. Ich habe das Tempo extra etwas gedämpft, weil ich so viel Respekt vor dem Laufen hatte – war ja immerhin ein Marathon… Die erste Runde ging total super – Zuschauer, Sonne und Musik ließen mich ganz ohne Mühe über die Berge und Kilometer fliegen. In der zweiten Runde bekam ich allerdings höllische Rückenschmerzen von der gebückten Haltung und den Bergen. Das war wirklich total schlimm, aber jetzt war ich ja schon soooo nah dran, dass ans Aufhören nicht ernsthaft gedacht wurde. War aber wirklich ziemlich schwer, sich zu motivieren, obwohl das Tempo und damitn der Radschnitt mit jedem Kilometer runterging. Aber war im Grunde egal, ich wollte ja nur ankommen und hatte dann ja schon über 183 km hinter mir… Die Massen von Zuschauern kann man sich gar nicht vorstellen. Da kann man sich einfach gar nicht hängen lassen. Einen Vorteil hatten die Schmerzen wenigstens – so habe ich mich sogar auf den Marathon gefreut. Das hätte ich auch nie für möglich gehalten, da ich eigentlich die größte Angst vor dem Laufen hatte… Naja, mir war ganz schön mulmig als ich losgelaufen bin, da ich ja nicht wusste, wie ich mich fühlen werde. Ich hatte natürlich die größte Angst, dass die mittlerweile fast unerträglichen Rückenschmerzen beim Laufen auch so stark sein würden. Das wäre dann wirklich die Hölle auf Erden gewesen. Nach mehr als 5 Minuten zum Umziehen – Bücken kann ja sooo weh tun – lief ich dann los und war total überrascht. Meine Beine fühlten sich noch relativ unverbraucht an und der Rücken war auch still!!! Jetzt ging es also los auf den Marathon und dann sollte ich wirklich schon meinem Ziel entgegenkommen. Ich weiß heute auch nicht mehr so genau, wie ich das hinbekommen habe. Ich habe es irgendwie geschafft, dass ich die ganzen 42 Kilometer komplett durchgelaufen bin, ohne zu gehen!!! Das war einfach toll und mit jedem Kilometer wurde mein Wille und meine Vorfreude aufs Ziel größer!! Als ich ca. 10 Minuten vor Schluss das erste Mal (!) auf die Uhr gesehen habe, wurde mir dann auch noch bewusst, dass ich bei meinem ersten Ultra schon unter zwölf Stunden bleiben würde. Der absolute Wahnsinn!!! Das war ja über eine halbe Stunde schneller als meine besten Hoffnungen!!

ConnyDie letzten zwei Kilometer waren dann der absolute Knaller. Gesäumt von den Zuschauern und auch von meinen Freunden lief ich den abgesperrten Kanal in Richtung Ziel!!! Ein unbeschreibliches und wahnsinniges Gefühl. Der Zieleinlauf war wirklich der Hammer. Ich wusste gar nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Danach bin ich jetzt in einem absoluten Gefühlstaumel.Es ist sehr schwierig, das alles in Worte zufassen – vor allem schriftlich. Ich hoffe, dass ich alles noch mal live erzählen kann. Ich wollte mich aber schon mal für das Daumen drücken bedanken und die ganzen lieben SMS und Anrufe!!Es war einfach perfekt!!!Jetzt habe ich allerdings den Muskelkater meines Lebens und versuche mich mal, damit ins Büro zu schleppen !!

Bis hoffentlich ganz bald – ich bin so glücklich !!!

Conny

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